6. März 2025 — Solidarisch mit dem Kita-Arbeitskampf – frühkindliche Bildung muss Priorität haben!
Am heutigen Donnerstag sind die Beschäftigten der Kindertagesstätten und Horte im Freistaat zum Warnstreik aufgerufen. Luise Wartenberg-Neuhaus, Sprecherin der Linksfraktion für Bildungspolitik, erklärt:
„In Sachsen fehlt Kita-Personal, trotz sinkender Kinderzahlen. Deshalb war es richtig, dass der Landtag einstimmig ein Kita-Moratorium beschlossen hat, damit die Kommunen zunächst das Personal halten können. Ohne ordentliche Einkommen wird es kaum gelingen, genug Fachkräfte zu gewinnen. Daher ist es gut, dass die Gewerkschaften für acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro, für Entlastung und drei freie Tage zusätzlich eintreten. Wir als Linke stehen an der Seite der Streikenden. Die Beschäftigten in den Kitas und Horten sind keine Großverdiener. Sie leiden wie die Mehrheit der Bevölkerung unter den hohen Preisen und Wohnkosten. Die Einkommen müssen steigen. Wir unterstützen die Gewerkschaften und fordern schnelle Lösungen auf Bundes- und Landesebene, damit die Kommunen die Gehälter bezahlen können. Das ist auch im Interesse der Eltern wichtig.
Das Kita-Moratorium ist für den Kita-Bereich nicht zuletzt deshalb von besonderer Bedeutung, weil der Freistaat nach wie vor einen der schlechtesten pädagogischen Personalschlüssel vorzuweisen hat. Die Staatsregierung muss deshalb jetzt in die nachwachsende Generation und damit in die Zukunft Sachsens investieren. Das heißt aber auch, über das Kita-Moratorium hinaus den Betreuungsschlüssel in Krippe, Kindergarten und Hort gesetzlich zu verbessern und die Kommunen durch eine Reform der Kitafinanzierung zu entlasten.“
Juliane Nagel, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion und Stadträtin in Leipzig, fügt hinzu:
„Als Kommunalpolitikerin im Leipziger Stadtrat stehe ich in regelmäßigem Austausch mit den Beschäftigten aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung, die seit Monaten mit regelmäßigen Mahnwachen vor dem Rathaus auf ihre prekäre Situation aufmerksam machen. Wir als Linke haben zugehört: Wir wollen, dass die Kita-Misere zur Chefsache wird und Konzepte entwickelt werden, die Entlastung und deutliche Verbesserungen für Beschäftigte, Kinder und Eltern bringen. Gerade in diesem Bereich muss geklotzt und nicht geknausert werden: Was wir bei den Jüngsten an guter, qualitativer Bildung und Betreuung versäumen, ist später nicht mehr aufzuholen. Die Vorschläge der Gewerkschaften sind wichtige Schritte hin zu mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung.“