27. März 2025 — Schulen sollen Orte für wehrhafte Demokratie werden – „Gemeinschaftskunde“ ersetzen
Die Linksfraktion greift mit einem Antrag im LandtagForderungen der Schülerinnen und Schüler auf (Drucksache 8/2095) und will die Schulen zu Lebens- und Lernorten für eine wehrhafte Demokratie machen. Die Staatsregierung soll das Fach Gemeinschaftskunde inhaltlich und methodisch-didaktisch auf den aktuellen Stand bringen. Es soll künftig „Demokratische Bildung“ heißen und ab Klasse 5 durchgehend erteilt werden. Dafür ist ein Rahmenlehrplan nötig, der auch den Besuch außerschulischer Lernorte wie Stätten der Erinnerungskultur (insbesondere der NS-Diktatur), Parlamente oder Museen umfasst.
Die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg, erklärt:
„Wir müssen dafür sorgen, dass die Feinde der Demokratie unsere demokratischen Werte nicht außer Kraft setzen. Die Demokratie ist auf wehrhafte Bürgerinnen und Bürger angewiesen. Der Grundstein muss schon in der Schule gelegt werden. Schülerinnen und Schüler sollen die Vorzüge der Demokratie frühzeitig erleben und schätzen lernen. Dafür sollen sie mitbestimmen und starke Vertretungen haben.
Die Schule sollte ein Ort sein, an dem demokratische Bildung nicht nur gelehrt, sondern auch praktisch gelebt wird. Demokratie lebt von Beteiligung und Selbstwirksamkeit. Dafür gehören die bisherigen Inhalte und didaktischen Methoden auf den Prüfstand, der Unterricht im bisherigen Fach Gemeinschaftskunde muss überarbeitet werden. Es muss erlernt werden, Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft zu übernehmen sowie die Auswirkungen des eigenen Handelns im Blick zu halten. Das kann aber nur gelingen, wenn Schülerinnen und Schüler ernst genommen werden und sich ernst genommen fühlen.
Die ‚Eckwerte zur politischen Bildung‘ des Landesamts für Schule und Bildung von 2018 sowie das Konzept ‚W wie Werte‘ des Kultusministeriums von 2024 formulieren diese Zielstellung. Die konkreten Konsequenzen fehlen jedoch. Das zeigt nicht zuletzt die weiterhin große Zahl an Vorfällen mit rechtsextremen Hintergrund an sächsischen Schulen –2024 waren es 154 (Drucksache 8/923).“