27. März 2025 — Linksfraktion wird auch beim Volksantrag zur Bildungszeit dafür eintreten, dass das Anliegen nicht gestutzt wird
Zur 1. Lesung des Volksantrags „5 Tage Bildungszeit in Sachsen“ als Sächsisches Bildungsfreistellungsgesetz (Drucksache 8/1429) heute im Landtag erklärt die bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Luise Neuhaus-Wartenberg:
„55.628 Menschen haben in Sachsen für die Einführung von fünf Tagen Bildungszeit unterschrieben. Ich danke im Namen meiner Fraktion allen, die dazu beigetragen haben, dass dieser Volksantrag in den Landtag eingebracht werden kann! Die Linksfraktion wird sich wie beim Volksantrag zum längeren gemeinsamen Lernen dafür einsetzen, dass das Anliegen nicht gestutzt wird.
CDU und SPD haben sich im Koalitionsvertrag auf drei Tage Bildungszeit verständigt. Das wäre ein Fortschritt, aber Sachsen schlösse damit nicht zum Niveau der meisten anderen Bundesländer auf. Fünf Tage Bildungszeit für Sachsen sind keine utopische Forderung – in allen anderen Bundesländern außer Bayern gibt es bereits diesen gesetzlichen Anspruch. Es gibt aus unserer Sicht keinen Grund dafür, in Sachsen nur drei Tage zu gewähren. Das Recht auf Bildung gilt lebenslang, unsere Gesellschaft braucht mehr statt weniger Weiterbildung. Damit die Beschäftigten dafür weder ihren Urlaub zu kürzen noch beim Chef betteln müssen, ist der Rechtsanspruch auf Bildungszeit notwendig – zumal sich der Staat immer stärker auf ehrenamtliches Engagement verlässt, so in der Kinder- und Jugendarbeit, bei Feuerwehren, beim Sport oder der in der politischen Bildung.
Seit mehr als 20 Jahren ist dies erst das zweite Mal, dass die Bürgerinnen und Bürger dem Parlament einen Gesetzentwurf zur Beratung übergeben haben. Das zeigt: Direkte demokratische Mitwirkung wird den Menschen in Sachsen viel zu schwer gemacht. Die Hürden dafür, sich einzubringen und mitzuentscheiden, sind hoch. Es wäre gut, wenn für Volksanträge 20.000 statt 40.000 Unterschriften und für Volksbegehren eine Beteiligung von fünf Prozent der Bevölkerung ausreichten.“