27. Dezember 2024 — Die sächsische Clubkultur retten — Soforthilfe für kulturelle Vielfalt

Zur exis­ten­ziellen Krise der säch­sis­chen Clubkul­tur erk­lärt die kul­tur­poli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Luise Neuhaus-Warten­berg:

„Clubs und Live­musik­spiel­stät­ten in Sach­sen sind aus der über Jahrzehnte gewach­se­nen lebendi­gen Kul­tur­land­schaft in Sach­sen nicht wegzu­denken. Solche Ein­rich­tun­gen spie­len eine entschei­dende Rolle für die kul­turelle Vielfalt. Sie prä­gen Kul­tur und Leben­squal­ität in zahlre­ichen Städten mit, sind auch ein Zeichen der gesellschaftlichen Plu­ral­ität. Bere­its Anfang 2024 hat die  Links­frak­tion ein Maß­nah­mepaket zum Schutz und Erhalt dieser Ein­rich­tun­gen gefordert (Ds. 7/15942). Die Regierungskoali­tion hat sich ver­weigert. Die Zeit drängt: Ohne schnelle Unter­stützung dro­ht ein unwieder­bringlich­er Ver­lust für die säch­sis­che Kul­tur­land­schaft.“

Juliane Nagel, Abge­ord­nete aus Leipzig, ergänzt:

„Der neue Koali­tionsver­trag erwäh­nt die Spiel­stät­ten zwar, doch bleibt die Regierung vage: Statt konkreter Maß­nah­men ist lediglich von ein­er Prü­fung der Rah­menbe­din­gun­gen die Rede. Aus unser­er Sicht reicht dies nicht: Es beste­ht drin­gen­der Hand­lungs­be­darf, damit die struk­turelle Infra­struk­tur nicht ver­loren geht! Ist diese ein­mal ver­loren, ist es kaum mehr möglich, sie zurück zu gewin­nen. Das zeigt etwa die anste­hendeSchließung des Leipziger Insti­tut für Zukun­ft. Daher fordern wir in unserem aktuellen Antrag (DS 8/712) u.a. ein Sofort-Hil­fe-Pro­gramm, welch­es die Ein­rich­tun­gen vor der Insol­venz schützt. Eine lebendi­ge Clubkul­tur ist fes­ter Bestandteil der Kul­tur­land­schaft in Sach­sen und ins­beson­dere für junge Fachkräfte sowie für den Touris­mus ein Alle­in­stel­lungsmerk­mal.“

Hin­ter­grund:

In ein­er aktuellen Umfrage der Liveini­tia­tive Sach­sen befind­en sich drei Vier­tel der Clubs in finanzieller Schieflage, sieben Betreiber bericht­en von ein­er exis­tenzbedro­hen­den Sit­u­a­tion. Gestiegene Kosten wer­den von fast allen Befragten als das größte Prob­lem beze­ich­net. Weit­er­hin wer­den gesunkene Umsätze, ins­beson­dere bei Ein­trit­ten und in der Gas­tronomie als Gründe für die aktuelle Lage genan­nt. Es wird zu einem „Club­ster­ben“ kom­men, falls es nicht kurzfristig zu finanziellen Hil­fen kommt.