19. März 2024 — Schulen sollen Kinder friedenstüchtig machen – statt der Bundeswehr gehören Friedensforscher und Zeitzeugen in den Unterricht
Zur von der Bundesbildungsministerin eröffneten Debatte über Zivilschutzübungen an Schulen und ein „unverkrampftes Verhältnis“ junger Menschen zur Bundeswehr erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, bildungspolitische Sprecherin der Linksfraktion:
„Der Vorstoß weckt ungute Erinnerungen an den Kalten Krieg, in dem Schulkinder beispielsweise lernen mussten, sich im Falle eines Atomwaffenangriffs unter dem Tisch zu verstecken. Solche Übungen machen Angst und sind kein kindgerechter Umgang mit der pädagogischen Herausforderung, junge Menschen für Fragen von Krieg und Frieden zu sensibilisieren. Das geht nur mit demokratischer und partizipativer Unterrichtsgestaltung, die wir gut ausgebildeten Lehrkräften durchaus zutrauen. Schulen sollen nicht zur Kriegstüchtigkeit erziehen, sondern den Wert von Frieden und Demokratie vermitteln. Seit Jahren werben wir dafür, unsere Schulen für Fachleute zu öffnen, um multiprofessionell zu lehren, wie Konflikte friedlich und verbal gelöst werden können. Ein ‚unverkrampfter‘ Umgang mit Militär liefe auf einen unkritischen Umgang hinaus. Auch das lehnen wir als Linke ab. Bundeswehrangehörige gehören nicht an die Schulen. Menschen aus der Friedensforschung oder Zeitzeugen, die berichten können, was Krieg bedeutet, sind viel besser dazu geeignet, den Bildungsauftrag zu erfüllen.“