5. Dezember 2023: Auch der neuerliche Pisa-Schock zeigt, dass die Investitionsbremse absurd ist

Die bil­dungspoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Luise Neuhaus-Warten­berg, erk­lärt zur neuen Pisa-Studie, in der die deutschen Schü­lerin­nen und Schüler so schlecht abschnit­ten wie nie:

„Wäre die Pisa-Studie nach dem Turm in der gle­ich­nami­gen Stadt benan­nt, würde ich sagen: Der ist heute umge­fall­en. Die Studie zeigt auf schock­ierende Weise, dass die Bil­dung­sun­gerechtigkeit in Deutsch­land noch viel schlim­mer gewor­den ist. Die soziale Herkun­ft hängt so stark mit dem Bil­dungser­folg zusam­men, dass oft bere­its in der Kita fest­ste­ht, ob Kinder im späteren Leben gute oder schlechte Chan­cen haben wer­den. Wir müssen das Bil­dungssys­tem kom­plett umbauen. Dafür gibt es genug Konzepte.

Die Staat­sregierung will bis 2030 das Bil­dungs­land Sach­sen weit­er­en­twick­eln. Auch die aktuelle Pisa-Studie zeigt: So viel Zeit haben wir nicht, der Turm muss jet­zt neu aufge­baut wer­den. Lebenslange Bil­dung muss in den Haushal­ten von Bund und Län­dern weitaus stärk­er berück­sichtigt wer­den. Das Fes­thal­ten an der Investi­tions­bremse ist vor dem Hin­ter­grund drin­gend notwendi­ger Investi­tio­nen in die Bil­dung absurd. Die Voraus­set­zun­gen für gute Bil­dung wer­den bere­its im früh­esten Kinde­salter geschaf­fen. Für das Ler­nen von der Wiege bis zur Bahre sind bedarf­s­gerechte Ange­bote und kom­pe­tentes Per­son­al notwendig.

Natür­lich hat die Coro­na-Pan­demie die Befunde bee­in­flusst. Die fehlende Vor­bere­itung auf den Dis­tanzun­ter­richt und die man­gel­hafte Ausstat­tung der Schulen haben geschadet. Doch in den Bere­ichen Math­e­matik, Lesekom­pe­tenz und Natur­wis­senschaften waren auch schon zuvor starke Niveau­ver­luste sicht­bar. Hinzu kom­men neue Her­aus­forderun­gen wie die wach­sende Zahl an Schulkindern, auch von jun­gen Men­schen mit Migra­tions­geschichte. Die Anforderun­gen an Lehrkräfte steigen. Den­noch gibt es bish­er keine grundle­gende Anpas­sung im Schul­we­sen. Dabei sind die Schwach­stellen klar: Per­sonal­man­gel, fehlende Ausstat­tung für die dig­i­tale Lehre, wenig Flex­i­bil­ität, kaum inklu­sive Lehr- und Ler­nange­bote.“