11. Dezember 2023: Luise Neuhaus-Wartenberg: Schulsozialarbeit an allen sächsischen Schulen sichern und etablieren!

Wir unter­stützen die Peti­tion ‚Schul­sozialar­beit an allen säch­sis­chen Schulen sich­ern und etablieren‘. Die PISA-Studie, die IGLU-Studie und viele weit­ere Erhe­bun­gen haben auch in diesem Jahr gezeigt: Die Coro­na-Auswirkun­gen sind für viele Schü­lerin­nen und Schüler immer noch nicht aufgear­beit­et. Hinzu kom­men viele neue Her­aus­forderun­gen. Die Auseinan­der­set­zung mit dem Krieg in der Ukraine und in Nahost hin­ter­lässt auch bei den Schü­lerin­nen und Schülern Spuren, die fehlende Sen­si­bil­isierung im Umgang mit den sozialen Medi­en birgt viele Risiken und auch die Belas­tung viel­er Fam­i­lien durch die Infla­tion erhöht den Druck und schürt Zukun­ft­säng­ste. All diese Ein­flüsse müssen Kinder und Jugendliche ver­ar­beit­en kön­nen. Dafür braucht es an allen Schulen kom­pe­tente Fachkräfte!

Wie unsere Große Anfrage (Druck­sache 7/13519) verdeut­licht, wurde die Schul­sozialar­beit an den säch­sis­chen Schulen in den let­zten Jahren zwar aus­ge­baut. Die Zahl der Stellen für Schul­sozialar­beit wuchs zwis­chen 2015 und 2020 von 219 auf 605 Vol­lzeitäquiv­a­lente. Allerd­ings gibt es bei weit­em keine flächen­deck­ende Schul­sozialar­beit: In Sach­sen gibt es 1.559 all­ge­mein­bildende Schulen! In vie­len Schulen, etwa in Chem­nitz, haben wo die Schü­lerin­nen und Schüler keine Ansprech­per­son. Die Ver­ant­wor­tung für Prob­leme außer­halb des Unter­richts lan­det dann bei den Lehrkräften. Vor dem Hin­ter­grund des hohen Lehrkräfte­man­gels ist das ein unhalt­bar­er Zus­tand.

Schul­sozialar­beit sowie weit­ere Inte­gra­tive Pro­jek­te sind auch ein Garant für demokratis­che Bil­dung, die ger­ade in Sach­sen so notwendig ist. Doch weil der Bun­de­shaushalt nicht rechtzeit­ig beschlossen wer­den wird, dro­ht hun­derten Demokratiepro­jek­ten das Aus. Auf der Lan­desebene wer­den die Hür­den für Pro­jek­te der Förder­richtlin­ie ‚Inte­gra­tive Maß­nah­men‘ erhöht. All das gefährdet zusät­zliche Ange­bote vor allem auch in der Kinder- und Jugen­dar­beit. In der Peti­tion wird zu Recht auf Fol­gen­des hingewiesen: ‚Ger­ade im ländlichen Raum, wo präven­tive Jugend­sozialar­beit nicht mehr flächen­deck­end die Ziel­gruppe erre­icht, es ele­men­tar wichtig an allen Schulen Sozialar­beit präven­tiv und kura­tiv als Kris­en­in­ter­ven­tion anzu­bi­eten‘.

Das Sozialmin­is­teri­um muss seinen Kurs ändern. Das heißt: flächen­deck­ende Schul­sozialar­beit an allen Schulen unab­hängig von der Schul­form! Kinder- und Jugend­pro­jek­te müssen gestärkt wer­den, statt diese durch Bürokratisierung und Gän­gelung mit Aufla­gen zu ver­hin­dern.