26. September: Wenn weniger Unterricht ausfiele, wüchse die Gerechtigkeit – alle Kraft für Entlastung einsetzen!

Die GEW Sach­sen hat heute wis­senschaftliche Erken­nt­nisse zur Arbeit­süber­las­tung säch­sis­ch­er Lehrkräfte und zum Stand der Dig­i­tal­isierung der Schulen vorgelegt. Dazu erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, Sprecherin der Links­frak­tion für Bil­dungspoli­tik:

„Wie wäre es, wenn Sach­sen seinen Lehrkräften attrak­tive Arbeits­be­din­gun­gen anböte, damit sich mehr Men­schen für diesen Beruf entschei­den? Wenn weniger Unter­richt aus­fiele, wüchse die Gerechtigkeit, weil unter­schiedliche Voraus­set­zun­gen der jun­gen Men­schen im Unter­richt bess­er aus­geglichen wür­den. Im let­zten Schul­jahr fie­len 1,6 Mil­lio­nen Unter­richtsstun­den aus, auch wegen des hohen Kranken­standes. Es ist an dieser Stelle keine Besserung in Sicht, solange die Lehrkräfte teils ver­boten lang arbeit­en müssen und keine große Chance haben, sich während der Ferien aus­re­ichend zu erholen!

Alle Kraft muss in die Ent­las­tung fließen. Das geht mit flex­i­blen Rah­men­lehrplä­nen, exter­nen Ler­norten, vor allem aber mit mehr mul­ti­pro­fes­sionellen Teams für Ver­wal­tung, IT, Schul­sozialar­beit und Psy­cholo­gie. Lehrkräfte soll­ten für Schul­stufen statt für Schu­larten aus­ge­bildet wer­den, damit sie flex­i­bel für die jew­eili­gen Altersstufen ein­set­zbar sind. Ein Duales Lehramtsstudi­um kann mehr Prax­is­bezug und regionale Ver­ankerung brin­gen. Attrak­tiv sind auch mod­erne Unter­richt­skonzepte wie an den Gemein­schaftss­chulen, wo Kinder bis zum Schluss alles erre­ichen kön­nen.

Die dig­i­tale Spal­tung in der tech­nis­chen Ausstat­tung und dig­i­tal­en Infra­struk­tur muss über­wun­den wer­den. Bish­er gibt es riesige Unter­schiede beim dig­i­tal­en Ler­nen. Dabei geht es nicht nur darum, endlich alle Schul­ge­bäude mit W‑LAN und mobilen Endgeräten auszus­tat­ten, die Lehrkräfte von tech­nis­chen Sup­por­t­auf­gaben zu ent­las­ten und ihre Fort­bil­dung voranzutreiben. Vor allem müssen die Lehrkräfte sich­er­stellen kön­nen, dass sie die dig­i­tal­en Instru­mente gewinnbrin­gend ein­set­zen kön­nen. Das erfordert eine entsprechende Unter­richtsstrate­gie, die nur entste­hen kann, wenn die tech­nis­chen Grund­vo­raus­set­zun­gen endlich über­all geschaf­fen wer­den. Jedes Kind ver­di­ent den Anspruch auf ein kosten­freies und zeit­gemäßes Lei­hgerät. Neue, hybride Lern­for­men dürften nicht zu ein­er neuen sozialen Spal­tung führen.“