21. September 2023: Bildungsprotesttag ist ein alarmierendes Zeichen – Unterricht durch flexible Lösungen absichern

Am 23. Sep­tem­ber find­et bun­desweit der Bil­dung­sprotest­tag statt. Dabei geht es um den Lehrkräfte­man­gel und um ein Son­derver­mö­gen für bessere Bil­dung. Die Links­frak­tion hat deshalb heute eine Land­tags­de­bat­te zur Bil­dungspoli­tik beantragt. Dazu sagt die bildungspoli­tis­che Sprecherin Luise Neuhaus-Warten­berg:

„Der Bil­dung­sprotest­tag ist ein alarmieren­des Zeichen – ein bre­ites Bünd­nis fordert zu Recht die Regieren­den auf, die Bil­dung abzu­sich­ern. Es sind nicht mehr alle ein biss­chen unzufrieden, son­dern fast alle haben Angst um die Zukun­ft. Es ist höch­ste Zeit für Chan­cen­gerechtigkeit, die es aber nicht gibt, solange so viel Unter­richt aus­fällt. In Sach­sen verze­ich­nen wir stel­len­weise zweis­tel­lige Aus­fal­lquoten, auch in Kern­fäch­ern. Eltern organ­isieren sich, um wenig­stens die Beauf­sich­ti­gung ihrer Kinder sicherzustellen, und gehen selb­st auf die Suche nach Lehrkräften. Nicht ein­mal in Leipzig haben alle Schulen einen Glas­faser­an­schluss. Es ist höch­ste Zeit für Lösun­gen!

Mehr Flex­i­bil­ität hil­ft, den Unter­richt abzu­sich­ern. Dazu gehören jahrgangsüber­greifend­es Ler­nen, das Zusam­men­le­gen von Fäch­ern, mehr mul­ti­pro­fes­sionelle Teams für Ver­wal­tung, IT, Schul­sozialar­beit und Psy­cholo­gie sowie eine Lehramt­saus­bil­dung nach Schul­stufen, nicht nach Schu­larten. Eine zen­trale Rolle kann und muss dabei die Gemein­schaftss­chule spie­len. Rah­men­lehrpläne soll­ten Lehren­den und Ler­nen­den mehr Freiraum geben. Und es muss ern­sthaft geprüft wer­den, das Lehramtsstudi­um zum Dualen Studi­um weit­erzuen­twick­eln – das kann mehr Prax­is­bezug und regionale Ver­ankerung brin­gen!

 

Schule ist nicht nur ein Ler­nort, son­dern auch ein Leben­sort. Der Prozess ‚Bil­dungs­land 2030‘ ist gut und richtig – sin­nvoll sein wird er aber erst, wenn kluge Vorschläge auch umge­set­zt wer­den!“