22. Juni 2022 — Unterrichtsausfall ist sozial ungerecht – Koalition muss endlich genug Stellen für Lehrkräfte einplanen

Zum Koali­tion­sstre­it über die Stel­len­zahl für Lehrkräfte im kom­menden Dop­pel­haushalt erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, Sprecherin der Links­frak­tion für Bil­dungspoli­tik:

„Es ist sozial zutief­st ungerecht, dass wegen des Lehrkräfte­man­gels so viel Unter­richt aus­fällt. Die Schule muss ungle­iche indi­vidu­elle Voraus­set­zun­gen möglichst aus­gle­ichen und beste Bil­dung für alle ermöglichen – mit Per­sonal­man­gel gelingt das nicht. Ich hat­te gehofft, die Koali­tion wäre schon weit­er und sich einig darin, dass endlich genug Stellen für Lehrkräfte geschaf­fen wer­den müssen. Die Zahl an Schü­lerin­nen und Schülern wird weit­er wach­sen, zudem gibt es einen enor­men Zusatzbe­darf im Ergänzungs­bere­ich, für Dig­i­tal­isierung, Inklu­sion, Ganz­tagsange­bote, die Beschu­lung der ukrainis­chen Krieg­sopfer und das Aus­gle­ichen der pan­demiebe­d­ingten Bil­dungsver­luste.

Freilich wird es noch lange nicht gelin­gen, alle benötigten Lehrkräfte-Stellen zu beset­zen, aber einge­plant wer­den müssen sie! Der Kul­tus­min­is­ter erk­lärt jet­zt trotz des vorge­se­henen Defiz­its, es werde keine Ein­stel­lung am Fehlen ein­er Stelle scheit­ern. Woran hakt es dann oder bess­er an wem, wenn er beim Finanzmin­is­ter wesentlich mehr Stellen beantragt, wie wir es unlängst im Land­tag auch gefordert hat­ten?

Wir müssen genug Nach­wuchs in die Regio­nen bekom­men, in denen drin­gend Lehrkräfte gebraucht wer­den. Wir soll­ten ern­sthaft darüber disku­tieren, einen Teil der Lehramt­saus­bil­dung in den ländlichen Raum zu ver­lagern. Es bleibt dabei: Auch die Ver­wal­tung muss mit Inter­essierten wertschätzend umge­hen, nicht tech­nokratisch.“