21. Dezember 2021 — Susanne Schaper, Luise Neuhaus-Wartenberg: Schulkinder, Lehrkräfte und Beschäftigte endlich besser schützen!

 

Zum Coro­na-Bericht der Staat­sregierung erk­lärt Susanne Schaper, Sprecherin der Links­frak­tion für Gesund­heit­spoli­tik:

„Wir fordern eine echte Impf­s­trate­gie mit entsprechen­der Infra­struk­tur. Dazu gehören eine lan­de­seigene Beratungs-Hot­line und eine ziel­grup­pen­dif­feren­zierte Kom­mu­nika­tion­sstrate­gie, um Äng­ste zu reduzieren. Das Sozialmin­is­teri­um muss ein flex­i­bel ein­set­zbares Bud­get für Sofort­maß­nah­men bekom­men. Außer­dem ist mehr Infek­tion­ss­chutz in den Betrieben notwendig. Solange die Leute nor­mal zur Arbeit gehen müssen, ob in Großraum­büros, Call­cen­ter oder Fer­ti­gung­shallen, ist es ungerecht, wenn Kon­tak­tbeschränkun­gen ein­seit­ig zu Las­ten von Bil­dung und Freizeit gehen.

Die hohe Über­sterblichkeit zeigt: Bei Coro­na geht es um Leben und Tod, wegen der Covid-Erkrankung selb­st, aber auch weil Oper­a­tio­nen und Vor­sorge­un­ter­suchun­gen ver­schoben wer­den müssen und medi­zinis­ches Per­son­al aus­fällt, etwa im Ret­tungs­di­enst. Freilich beste­ht das größte Prob­lem darin, dass über 40 Prozent der Men­schen in Sach­sen weit­er ungeimpft sind. Das ist aber nicht der einzige Grund für die anges­pan­nte Sit­u­a­tion. Fehler im Krisen­man­age­ment kom­men hinzu, etwa die Schließung der Impfzen­tren, Trödelei bei den Auf­frischungsimp­fun­gen und die Krisenkom­mu­nika­tion, die kein Ver­trauen schafft.“

Die bil­dungspoli­tis­che Sprecherin Luise Neuhaus-Warten­berg fügt hinzu:

„Hohe Infek­tion­szahlen, über­lastete Lehrkräfte und Inten­sivs­ta­tio­nen, ganze Schulk­lassen, Jahrgangsstufen oder Schulen in Quar­an­täne: Hier in Sach­sen kön­nen wir studieren, wer unsere Kinder und Jugendlichen daran hin­dert, einiger­maßen ungestört zu ler­nen – es sind vor allem die ungeimpften Erwach­se­nen. Doch auch Fehler im Krisen­man­age­ment tra­gen dazu bei. Es war ein Fehler ger­ade im Hin­blick auf unsere Schutzbe­fohle­nen, dass die Regieren­den sich so lange nicht um die abse­hbaren Auf­frischungsimp­fun­gen geschert haben. Wir wis­sen noch nicht, welche zusät­zlichen Fol­gen die Omikron-Vari­ante haben wird.

Die Staat­sregierung muss prüfen, ob sie die Ferien im Jan­u­ar ver­längern kann, damit das Schul- und Kita­sys­tem ver­schnaufen kann. Was nach Wei­h­nacht­en und Sil­vester passieren wird, wis­sen wir. Die Klassen müssen entzer­rt und verklein­ert wer­den. Masken bleiben nötig, allerd­ings muss an den Grund­schulen dann die Unter­richtsstun­den­zeit verkürzt wer­den. Nur wenn Präsenz und Dis­tanz ver­bun­den wer­den, kön­nen wir flächen­deck­ende Schließun­gen ver­mei­den. Unser Schul­sys­tem ist wie unsere gesamte Gesellschaft auf ganz vie­len Ebe­nen an Long­covid erkrankt!“