16. November 2021 — Luise Neuhaus-Wartenberg: Es geht leider nicht mehr anders – Schulbesuchspflicht wieder aufheben!

Zum galop­pieren­den Infek­tion­s­geschehen an den säch­sis­chen Schulen sagt Luise Neuhaus-Warten­berg, Sprecherin der Links­frak­tion für Bil­dungspoli­tik:

 

„Auch wir find­en es richtig, alles dafür zu tun, dass es keine flächen­deck­enden Schulschließun­gen mehr geben muss. Wir müssen aber zur Ken­nt­nis nehmen, dass die Inzi­denz unter Schulkindern derzeit besorgnis­er­re­gend hoch ist. Die Impfquote der Erwach­se­nen in Sach­sen ist eine Katas­tro­phe. Aus den drei vorherge­hen­den Wellen wis­sen wir, dass das Virus bei einem all­ge­mein drastis­chen Infek­tion­s­geschehen auch unsere Schulen erre­icht – an vie­len von ihnen gibt es Quar­an­täneanord­nun­gen. Luftreiniger sind immer noch die Aus­nahme, die Schüler­be­förderung wird nicht entzer­rt. Wer noch nicht zwölf Jahre alt ist, kann derzeit lei­der noch keine Schutz­imp­fung erhal­ten und die Zahl jen­er Kinder, die unter Coro­na-Fol­geerkrankun­gen lei­den, ist keineswegs mar­gin­al. Außer­dem ist nachgewiesen, dass auch symp­tom­lose Kinder das Virus unbe­merkt aus der Schule in die Fam­i­lien tra­gen kön­nen.

Der Freis­taat sollte aus all diesen Grün­den die Pflicht zum Schulbe­such außer für Abschlussklassen erneut aufheben. Alle Eltern, die das per­sön­lich und beru­flich ermöglichen kön­nen, soll­ten ihre Kinder zu Hause ler­nen lassen dür­fen. Die Sol­i­dar­ität und das Ver­ständ­nis der­er, die dies­bezüglich in ein­er besseren Lage sind, würde helfen, die Klassen klein­er zu hal­ten und diejeni­gen Schü­lerin­nen und Schüler beson­ders zu berück­sichti­gen, die mehr Unter­stützung benöti­gen.

Uns ist fern­er bewusst, dass das für die Lehrkräfte eine zusät­zliche Belas­tung bedeutet. Der Ernst der Lage zwingt allerd­ings zu diesem Schritt. Wir dür­fen auch nicht vergessen: Wer krank ist, kann wed­er ler­nen noch lehren noch sich um die eige­nen Kinder küm­mern. Wir appel­lieren drin­gend an das Ver­ant­wor­tungs­ge­fühl der Erwach­se­nen den Schutzbe­fohle­nen gegenüber: Lassen Sie sich impfen!“