31. August 2021 — Sarah Buddeberg, Luise Neuhaus-Wartenberg: CDU nutzt Ministerium für JU-Wahlkampf – die Schulen haben größere Probleme

Das Kul­tus­min­is­teri­um hat die säch­sis­chen Schulen aufge­fordert, in offiziellen Schreiben und im Unter­richt beim Umset­zen ein­er geschlechterg­erecht­en Sprache keine Son­derze­ichen wie Gen­der-Sternchen, den Dop­pelpunkt im Wortin­neren, den Unter­strich oder das große Binnen-„I“ zu ver­wen­den. Die gle­ich­stel­lungspoli­tis­che Sprecherin der Links­frak­tion, Sarah Bud­de­berg, und die bil­dungspoli­tis­che Sprecherin Luise-Neuhaus-Warten­berg kom­men­tieren:

„Mit dieser Posse instru­men­tal­isiert die CDU das Kul­tus­min­is­teri­um, um den Wahlkampf der Jun­gen Union (JU) zu unter­stützen. Sach­sens Schulen haben wahrlich größere Prob­leme – etwa den Lehrkräfte­man­gel, Rück­ständigkeit bei der dig­i­tal­en Ausstat­tung oder das Fehlen von Luftreini­gungsan­la­gen. All diese Prob­leme hat die CDU maßge­blich verur­sacht. Es wäre gut, wenn die Staat­sregierung auch auf diese Prob­leme so schnell und emsig reagierte.

Eine ‚Hand­lungsempfehlung mit der Bitte um Umset­zung‘ kommt ein­er offiziellen Vor­gabe gle­ich. Solchen Eifer müssen wir bei der Umset­zung des 2017 beschlosse­nen Lan­desak­tion­s­plans zur Akzep­tanz der Vielfalt von Lebensen­twür­fen allerd­ings ver­mis­sen. Dieser legte bere­its fest, dass die Schulen für eine geschlechterneu­trale Sprache sen­si­bil­isieren sollen. Allerd­ings wer­den sie nun aufge­fordert, etablierte For­men ein­er geschlechtersen­si­blen Sprache nicht zu ver­wen­den. Ein solch­es Sprechver­bot ergibt keinen Sinn – Lehrende und Ler­nende soll­ten frei das Ziel erre­ichen kön­nen, die Real­ität der gesellschaftlichen Vielfalt sprach­lich abzu­bilden.

Wieder ein­mal zeigt sich, dass die Regierungskoali­tion uneins ist: Jus­tizmin­is­terin Kat­ja Meier hat in ihrem Ressort längst geregelt, dass es im offiziellen Schriftverkehr geschlechterneu­tral kom­mu­nizieren soll.“