2. März 2021 — Luise Neuhaus-Wartenberg: Regierung muss endlich mehr für In-fektionsschutz an Schulen tun – Zustimmung zum Landeselternrat

Min­is­ter­präsi­dent Kretschmer stellt die Öff­nung der weit­er­führen­den Schulen früh­estens nach Ostern in Aus­sicht. Der Lan­desel­tern­rat fordert heute „intel­li­gente Konzepte, um Bil­dung und Infek­tion­ss­chutz best­möglich in Ein­klang zu brin­gen“ und spricht sich für einen Präsen­zun­ter­richt aus, „der die Ein­hal­tung der Hygien­e­maß­nah­men ermöglicht“. Dazu erk­lärt die bil­dungspoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag, Luise Neuhaus-Warten­berg:
„Jed­er Tag ohne Präsen­zun­ter­richt ist ein­er zu viel, jed­er Infek­tions­fall allerd­ings auch. Deshalb fällt die Abwä­gung zwis­chen Schulöff­nung und Schulschließung so schw­er. Es ist unsen­si­bel, dass der Min­is­ter­präsi­dent eine solch wichtige Entschei­dung qua­si im Vor­beige­hen mal eben so verkün­det, offenkundig sog­ar vor­bei an seinen Koali­tion­spart­nern. Wieder stiftet Kretschmers Kom­mu­nika­tion mehr Unmut als Opti­mis­mus. Diese Zeit­en erfordern aber ver­lässliche Kom­mu­nika­tion von ein­er gesamten Regierung, die sich abges­timmt hat.
Der Lan­desel­tern­rat hat recht: Angesichts der Infek­tion­slage, die sich beispiel­sweise derzeit im Vogt­land und in Nord­sach­sen zeigt, kann die Wieder­auf­nahme des Regel­be­triebs keine Lösung sein. Trotz­dem ist allen klar, dass das Virus zumin­d­est bis zu dem mut­maßlich noch fer­nen Zeit­punkt, an dem sehr viele Lehrkräfte und Schulkinder geimpft sein wer­den, auch die Schulen begleit­en wird. Wenn in den kom­menden Monat­en Präsen­zun­ter­richt stat­tfind­en soll, dann geht das nur dort, wo Hygien­e­maß­nah­men kon­se­quent umge­set­zt wer­den kön­nen. Wir müssen dafür sor­gen, dass diese Möglichkeit­en größer wer­den. Dazu braucht es einen klu­gen und vor allem kreativ­en Mix aus vie­len Maß­nah­men. Die Staat­sregierung muss endlich anfan­gen, Luft­fil­ter zu fördern und zusät­zliche Busse auf die Straße zu brin­gen – das kön­nen auch Reise­busse sein. Außer­dem muss so schnell wie möglich eine möglichst große Zahl an Selb­st- und Schnell­tests für die Schulen ver­füg­bar gemacht wer­den.
Wir unter­stützen außer­dem den Vorschlag des Lan­desel­tern­rats, den Schulen mehr Freiraum bei der Gestal­tung des Wech­selmod­ells zu geben. Seit Monat­en fordern wir andere Ler­norte und kleinere Grup­pen, zum Beispiel auch betreut und unter­richtet von Lehramtsstudieren­den, die kurz vor dem Abschluss ste­hen, oder von Museumspädagog:innen, die freie Kapaz­itäten haben und so weit­er. Extreme Sit­u­a­tio­nen erfordern mutige Lösun­gen. Das alles schulden wir nicht zulet­zt jenen Schulkindern, deren Eltern es nicht ermöglichen kön­nen, sie noch länger zuhause zu lassen.
Klar ist aber auch: Wo sich das Infek­tion­s­geschehen so ver­schlim­mert, dass auch all das nicht funk­tion­iert, müssen schnelle Entschei­dun­gen her – nöti­gen­falls auch erneute Schließun­gen ohne Wenn und Aber.“