26. Februar 2021 — Luise Neuhaus-Wartenberg: Schulschließung im Vogtland ist schmerzlich, aber notwendig – Hygienekonzepte nachbessern!

Auf­grund steigen­der Infek­tion­szahlen schließt der Vogt­land­kreis ab dem 1. März die Kitas und Grund­schulen wieder – nach zwei Wochen. Dazu erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, Sprecherin für Bil­dungspoli­tik der Links­frak­tion im Säch­sis­chen Land­tag:
„Dieser Schritt ist schmer­zlich für viele Fam­i­lien, aber er ist lei­der notwendig – zumal wir noch nicht wis­sen, die stark die auch im Vogt­land grassieren­den Muta­tio­nen das Infek­tion­s­geschehen anheizen und welche Rolle ger­ade Schulen dabei spie­len. Es ist immer richtig, im Zweifel auf Num­mer sich­er zu gehen, auch wenn das lei­der wieder zusät­zlichen Stress für die Fam­i­lien bedeutet. Sollte sich das Infek­tion­s­geschehen in weit­eren Land­kreisen der­art ver­schlim­mern, müssen schnelle Entschei­dun­gen her. Es liegt an uns allen, durch ver­ant­wor­tungsvolles Ver­hal­ten dazu beizu­tra­gen, dass sich an die bish­er abge­flaute zweite Welle nicht sofort eine dritte Welle anschließt. Wir müssen weit­er Kon­tak­te reduzieren und Zeit gewin­nen, bis die Impfkam­pagne endlich ins Rollen kommt und auch unsere Lehrkräfte geschützt sind.
In Sachen Hygien­ekonzepte hat Sach­sen enor­men Nach­holbe­darf, wie auch die ARD berichtet. Wir ver­ste­hen nicht, dass es nach fast einem Jahr Pan­demie immer noch keine För­der­mit­tel für Luft­fil­ter im Klassen­raum gibt. Warum nimmt das Kul­tus­min­is­teri­um das Ange­bot wis­senschaftlich­er Unter­stützung durch die Uni Leipzig nicht an? Wie erfol­gt denn die ange­bliche wis­senschaftliche Begleitung der in Sach­sen frühen Schulöff­nung? Wie wird sichergestellt, dass das feste Grup­pen­mod­ell im Schu­lall­t­ag wie im Hort durchge­hal­ten wird? Valide Zahlen erheben zu kön­nen ist eine Chance, die wir uns nicht vergeben dür­fen. Aus­sagen zum Infek­tion­s­geschehen und zu Orten von Ansteck­un­gen müssen ver­lässlich­er wer­den.
Ich bleibe bei meinem Appell für das gesamte Land: Die Schulbe­such­spflicht ist weit­er­hin aus­ge­set­zt, also soll­ten alle Eltern, die das irgend­wie per­sön­lich und beru­flich ermöglichen kön­nen, ihre Kinder noch nicht wieder in die Grund­schule schick­en. Uns ist bewusst, dass das bei weit­em nicht von allen Fam­i­lien in Sach­sen erwartet wer­den kann – der Geld­beu­tel der Eltern entschei­det über Bil­dungschan­cen, und das gilt auch für die häus­liche Ausstat­tung. Wir wis­sen auch, dass das Home­school­ing einen Mehraufwand für unsere Lehrkräfte bedeutet. Die Sol­i­dar­ität und das Ver­ständ­nis der­er, die dies­bezüglich in ein­er besseren Lage sind, würde aber helfen, die Klassen klein­er zu hal­ten. Da der Vogt­land­kreis ver­mut­lich kein Einzelfall bleiben wird, kommt es jet­zt darauf an, dass wir ab Mon­tag unsere Schü­lerin­nen und Schüler samt aller Lehrkräfte viel stärk­er als bish­er darauf vor­bere­it­en, dass eine dro­hende näch­ste häus­liche Lernzeit in Gänze gemein­sam über­standen wird. Der Umgang mit dig­i­tal­en Endgeräten und Plat­tfor­men muss ab sofort geübt wer­den und die Ausstat­tung dafür so gut und so schnell wie möglich zur Ver­fü­gung gestellt wer­den.“