17.12.2020 — Marika Tändler-Walenta, Luise Neuhaus-Wartenberg: Kitas und Schulen endlich besser für die Pandemiebekämpfung wappnen!
Heute steht der Antrag der Linksfraktion „Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung mit Augenmaß – Kindeswohl schützen, Recht auf Betreuung, Erziehung und Bildung von Kindern und Jugendlichen gewährleisten!“ (Drucksache 7/4594) zur Abstimmung. Enthalten sind Forderungen, Schulen und Kitas besser für weitere Pandemiewellen zu wappnen. Dazu sagt Marika Tändler-Walenta, Spre-cherin für Kindertagesstätten:
„Die Pandemie offenbart und verstärkt die Schwachstellen unseres Bildungssystems, das schon vor Corona nicht kindgerecht war. Das liegt vor allem am Personalmangel. Jetzt fallen Fachkräfte aus, während besondere Hygienevorkehrungen einen höheren Aufwand verursachen. Dass der Bildungsauftrag dann häufig zu kurz kommt, ist nicht verwunderlich. Es ist eine Meisterleistung der Kitas, dass sie die Corona-Schutzverordnungen so schnell umsetzen.
Erst jetzt gibt es Schnelltests für Erzieherinnen und Erzieher – Lehrkräfte werden schon lange re-gelmäßig getestet. Viel zu spät muss die Regierung dieses Versäumnis korrigieren, andere Ver-säumnisse dauern weiter an. Warum werden für Kitas keine Zahlen zum Infektionsgeschehen ver-öffentlicht, für Schulen aber schon? Warum gibt es noch immer keinen eindeutigen und ständig angepassten Stufenplan für Infektionsfälle, der nach dem Lockdown Handlungssicherheit gibt? Das muss nachgeholt werden. Außerdem fordern wir, den Trägern von Kitas und Schulen Mittel für eine tägliche Desinfektion zur Verfügung zu stellen. Bei der Kita-Notbetreuung muss es eine Einzelfall-prüfung für Alleinerziehende geben.“
Die bildungspolitische Sprecherin Luise Neuhaus-Wartenberg fügt hinzu:
„In der Pandemie stehen Lebenswelt und Lebenswirklichkeit Kopf, auch und insbesondere die von Kindern. Alle Maßnahmen, alle Einschränkungen, sind zunächst aus der Perspektive der Erwach-senen getroffen worden. Wir wollen, dass die Interessen der Kinder immer mitgedacht werden. Das bedeutet, Kitas und Schulen dafür zu wappnen, mit Infektionsfällen umzugehen. Schon lange for-dern wir beispielsweise den Einsatz mobiler Raumluftreiniger und stationärer raumlufttechnischer Anlagen. Das Virus wird uns noch für eine längere Zeit begleiten.
Wichtige Vorsorgemaßnahmen wurden unterlassen, der Lockdown war unausweichlich. Im Grunde hat die Staatsregierung die Schulleitungen allein gelassen. Lange hat man dem Regelbetrieb das Wort geredet, auch noch als immer mehr Klassen und teilweise ganze Schulen in Quarantäne gin-gen. Man ließ die Schulen in dem Glauben, sie müssten sich eigentlich gar nicht großartig vorberei-ten. Diese Fehler müssen nun ausgemerzt werden.“