Wie geht es mit der Schule weiter? Sachsen braucht dringend eine vernünftige Strategie
„Der Beginn der Abiturprüfungen ist der erste Schritt auf dem Weg zur Öffnung der Schulen. Den Schülerinnen und Schülern, die ihre Abiturprüfungen jetzt ablegen, wünsche ich viel Erfolg. Wer sich bis jetzt aufgrund der besonderen Situation noch nicht ausreichend vorbereitet fühlt, sollte ohne Scheu von dem Angebot Gebrauch machen, die späteren Prüfungstermine zu nutzen.
Für den Beginn des Schulunterrichts haben die Länder laut Kulturministerkonferenz bis zum 29. April ein Konzept vorzulegen, wie der Unterricht in den Schulen ab Mai wieder aufgenommen werden kann. Wir hoffen auch hier auf ein einheitliches Vorgehen der gesamten Kultusministerkonferenz. Ob für das laufende Schuljahr tatsächlich der gewohnte Schulbetrieb möglich ist, ist bis dato nicht abschätzbar.
Deshalb brauchen wir dringend gemeinsame Regelungen und Vorgaben dafür, wie Schule in den nächsten Wochen und Monaten aussehen wird. Nötig sind kleinere Lerngruppen beziehungsweise das Teilen von Klassen-Gruppen und eine starke Reduzierung des Unterrichts. Geklärt werden muss der Gesundheitsschutz aller Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte, besonders für die, die zu den Risikogruppen zählen. Der Arbeitsausfall der letzteren muss kompensiert werden. Nötig ist ein Hygienekonzept im Schulgebäude (Masken, Reinigung der Klassenräume, Pausenorganisation etc.) sowie im Schülerverkehr, der entsprechend geplant werden muss.
Sollten wir auf einen Mix von Schulunterricht und Homeschooling angewiesen sein, braucht es kreative Lösungen, auch in Zusammenarbeit mit Kita und Hort, damit Lehrkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler besser als in den letzten Wochen den Schulalltag meistern können. Wer nicht verstanden hat, dass wir aus den Fehlern der letzten Jahre und vor allem aus den Fehlentscheidungen gerade im Bereich der Digitalisierung in der Bildung lernen müssen, dem ist nicht mehr zu helfen. Vieles, was wir jetzt entscheiden, wird auch Einfluss darauf haben, wie wir in das kommende Schuljahr einsteigen. Es ist höchste Zeit, grundsätzlich auch über neue Wege, neue Inhalte und neue Ansprüche im Bildungssystem zu diskutieren.“