Uns langt’s jetze — Sachsen #umkrempeln!

Wir wollen Sach­sen nicht ver­loren geben! Wed­er an eine CDU, die es sich in den Min­is­te­rien bequem gemacht hat, noch an alte oder neue Nazis, die sich bere­its in der Regierung wähnen. Wir, Parteim­it­glieder von DIE LINKE, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN und SPD, sind nicht bere­it, die Land­tagswahlergeb­nisse abzuwarten und im Stillen auf pro­gres­sive Mehrheit­en zu hof­fen. Wir wollen vor dem ersten Sep­tem­ber für ein pro­gres­sives Sach­sen wer­ben. Wir begreifen die Möglichkeit eines rot-rot-grünen Bündnisses als Chance, uns mit klar­er Hal­tung gegen eine dro­hende blau-schwarze Regierung zu stellen.

Nach den Europa- und Kom­mu­nal­wahlen häufen sich die Äußerungen, man müsse jet­zt „Scheuk­lap­pen able­gen“, „Vorurteile überwinden“ oder „prag­ma­tisch“ auf der Sachebene mit AfD & Co. Zusam­me­nar­beit­en. Wir betra­cht­en diese Äußerungen mit großer Sorge. Es darf keine Zusam­me­nar­beit mit Nazis geben. Es darf keine Nor­mal­isierung von faschis­tis­chen und men­schen­ver­ach­t­en­den Parteien und Akteur*innen geben! Dass ein nicht unbe­deu­ten­der Teil der sächsischen CDU eine Zusam­me­nar­beit mit der AfD nicht nur für denkbar, son­dern für die gang­barste Option hält, ist heute kein Geheim­nis mehr. Welche fatal­en Fol­gen eine solche Koop­er­a­tion für die Men­schen in Sach­sen hätte, wenn rechte Ide­olo­gien unge­bremst in Geset­ze gegossen wer­den, ist abse­hbar.

Für uns ist auch klar: Eine CDU-geführte Regierung, nur um “noch Schlim­meres” zu ver­hin­dern, ist keine Vision, für die es sich zu kämpfen lohnt. Wir wollen uns die Chan­cen ein­er pro­gres­siv­en, human­is­tis­chen Regierung nicht ein­fach so nehmen lassen. Es ist wirk­lich allerhöchste Zeit. Nach 30 Jahren unun­ter­broch­en­er CDU- Regierung wollen wir eine andere Poli­tik. Eine, die alle zum Mit­machen einlädt und die sich einem friedlichen Miteinan­der verpflichtet fühlt. Eine Poli­tik auf Augenhöhe – nicht nur inner­halb von Kon­stel­la­tio­nen und Koali­tio­nen, son­dern vor allem gegenüber den Men­schen in Sach­sen.

Unsere Chan­cen liegen im Gemein­samen!

Unsere Hoff­nung, dass Sach­sen bess­er regiert wer­den kann, speist sich vor allem aus unseren pro­gram­ma­tis­chen Schnittmen­gen. Wir sind überzeugt, dass DIE LINKE, BÜNDNIS 90/GRÜNE und SPD gemein­sam die Kul­tur der Bräsigkeit ein­er jahrzehn­te­lan­gen CDU-Regierung auf­brechen können. Mit den jew­eili­gen Inhal­ten

und Zie­len unser­er Parteien können wir gemein­sam in exis­ten­ziellen Fra­gen nach vorne kom­men.

Kli­maschutz ist nicht alles, aber ohne entschlosse­nen Kli­maschutz, ohne einen grundle­gen­den Par­a­dig­men­wech­sel, wer­den demokratie- und sozialpoli­tis­che Prob­leme weit­er wach­sen. Wir sehen es als eine primäre Auf­gabe ein­er pro­gres­siv­en Mehrheit, einen klaren Kur­swech­sel hin zur Sicherung unser­er Lebens­grund­la­gen einzuschla­gen. Wir wis­sen um die große Ver­ant­wor­tung, dass ger­ade auch wir in Sach­sen so schnell wie möglich raus aus den fos­silen Energieträgern kom­men müssen, damit wir unseren Plan­eten ret­ten können. Um die vie­len Lebe­we­sen zu schützen, die ihn so einzi­gar­tig machen, müssen wir unser Leben umstellen. Wir wollen eine nach­haltige Entwick­lung, die durch eine sta­bile Demokratie getra­gen und in der soziale Gerechtigkeit sowohl zwis­chen den Gen­er­a­tio­nen, als auch gesamt­ge­sellschaftlich mitgedacht wird.

Demokratie lebt davon, dass sich Men­schen ein­brin­gen. So öde und abge­droschen der Satz klingt, so offen­bart er doch das mas­sive Prob­lem im Freis­taat Sach­sen. Nämlich, dass er nicht weiß, wohin mit den Bürger*innen, die sich ein­brin­gen wollen. Hürden für so genan­nte Bürger*innenanträge und ‑entschei­de liegen fast unerr­e­ich­bar hoch. Wir wollen, dass die Exper­tise von Bürger*innen endlich als Bere­icherung und nicht als Störung wahrgenom­men und entsprechend behan­delt wird. Öffentliche Insti­tu­tio­nen in Sach­sen müssen trans­par­enter wer­den. Wir wollen den Schutz unser­er Grun­drechte in den Vorder­grund stellen, statt an der Umset­zung reaktionärer Überwachungsphantasien mitzuwirken. Ger­ade aus der Erfahrung als Beteiligte zivilge­sellschaftlich­er Bündnisse fordern wir, dass die Verhöhnung und Krim­i­nal­isierung von Demonstrant*innen endlich aufhört! Die Erfahrung mit dem NSU und anderen Naziter­ror­grup­pen, die unzähligen “Einzelfälle” rechter Ver­strick­un­gen von Polizist*innen und anderen Lan­des­be­di­en­steten und nicht zulet­zt die ständigen Rel­a­tivierun­gen durch sächsische Christdemokrat*innen lehren uns, dass auf allen Ebe­nen des Freis­taates ein fun­da­men­tales Umdenken nötig ist.

Wir wollen nie­man­den zurücklassen – wed­er auf dem Land, noch in der Stadt. Ob Bildungs‑, Gesund­heits- und Dro­gen­poli­tik, ob Nahverkehr, Gemein­schaftss­chule oder Mietendeck­el, ob Woh­nungs- oder Sozialpoli­tik, ob Gle­ich­stel­lungs- und Queer*politik, Inklu­sion, Zuwan­derung und Inte­gra­tion, Jugend­poli­tik. Uns eint mehr als uns tren­nt. Mit­glieder unser­er Parteien zeigen Gesicht bei antifaschis­tis­chen Demon­stra­tio­nen, Klimaprotesten, Streiks für Arbeitnehmer*innenrechte oder Demos gegen Upload­fil­ter und den explodieren­den Überwachungswahn. Die Posi­tio­nen unser­er Parteien weisen deut­lich darauf hin, dass mit einem r2g-Bündnis so viel mehr möglich wäre, als mit anderen Koali­tio­nen! Wir wollen nicht auf die Bun­de­sebene warten. Auch Sach­sen könnte lan­despoli­tisch vor­ange­hen und die vie­len Missstände endlich entschlossen ange­hen.

Unterstützt uns! Macht uns Druck! Lasst uns Sach­sen #umkrem­peln! Auch Sach­sen kann sich ändern.

Umfra­gen sehen ein Bündnis zwis­chen SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE aktuell ohne Stim­men­mehrheit. Doch ger­ade in diesem Jahr erleben wir, wie schnell sich die poli­tis­che Land­schaft – im Pos­i­tiv­en, wie im Neg­a­tiv­en — ändern kann, alte Merksätze nicht mehr tau­gen und sich viele alte Selbstverständlichkeiten in Luft auflösen. In diesem neuen poli­tis­chen Kli­ma wollen wir für eine pro­gres­sive Mehrheit kämpfen. Wir sehen es als unsere Auf­gabe in den kom­menden Monat­en und Jahren, die Mehrheit­en für eine wirk­liche Änderung des poli­tis­chen Stils, der poli­tis­chen Kul­tur und der poli­tis­chen Ziele in Sach­sen zu erstre­it­en: Nicht nur auf der Straße, son­dern auch im Par­la­ment. Wir wollen Sach­sen dauer­haft umkrem­peln, mit ein­er Mehrheit, die mutig han­delt und an eine sol­i­darische und nach­haltige Zukun­ft für dieses Bun­des­land glaubt. Wir arbeit­en zusam­men, damit die Parteien DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und SPD gemein­sam ihren Beitrag zu einem drin­gend notwendi­gen Wan­del dieses Bun­des­lan­des leis­ten können.

Das ist unser Appell an alle, die sich ein Sach­sen wünschen, das in eine gerechtere und offenere Zukun­ft auf­bricht.

Initiator*innen:

René Jalaß, DIE LINKE.

Anne Kämmerer, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Sophie Koch, SPD

Luise Neuhaus-Warten­berg, DIE LINKE.

Paula Piechot­ta, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN

Ire­na Rudolph-Kokot, SPD