LINKER Aktionsplan Ost für mehr Gemeinwohl, Genossenschaften, Kreativität – weniger Kommerz

Luise Neuhaus-Warten­berg, Koor­di­na­torin der AG Ost der Kon­ferenz der Frak­tionsvor­sitzen­den der LINKEN in den Län­der­par­la­menten und im Bun­destag sowie Sprecherin der Links­frak­tion für Mit­tel­stand, Handw­erk und Touris­mus, erk­lärt zum heute in Berlin vorgestell­ten Doku­ment „Der LINKE Plan für eine lebenswerte Zukun­ft in Ost­deutsch­land“:

Knapp 30 Jahre nach dem Mauer­fall bilden die fünf ost­deutschen Bun­deslän­der immer noch die größte zusam­men­hän­gende struk­turschwache Region Deutsch­lands. Die Treu­hand hat großen Anteil an der dauer­haften Demon­tage der ost­deutschen Gesellschaft gehabt – deshalb unter­stützen wir das Ansin­nen der Bun­destags­frak­tion der LINKEN, einen Unter­suchungsauss­chuss des Bun­destages zur Aufar­beitung des Treu­hand-Unrechts einzuset­zen. 

Im Mit­telpunkt des heute vorgestell­ten Aktion­s­plans für den Osten ste­ht die Ermöglichung eines selb­st­tra­gen­den, nach­halti­gen Entwick­lungsp­fads für die Men­schen in Ost­deutsch­land – nach­dem der Nach­bau West endgültig gescheit­ert ist. Ger­ade aus mit­tel­stand­spoli­tis­ch­er Sicht begrüße ich den Ansatz, Gelder und Steuer­vorteile nicht mehr vor­rangig an große Unternehmen zu verteilen, son­dern mit der Förder­poli­tik zugle­ich die Rah­menbe­din­gun­gen für sozialen Zusam­men­halt zu verbessern – da spie­len die kleinen und mit­tleren Unternehmen, die die meis­ten Arbeit­splätze vor Ort schaf­fen, eine wichtige Rolle.

Die man­gel­nde Anerken­nung der Lebensleis­tung in Ver­gan­gen­heit und Gegen­wart ist das größte Zukun­ft­shemm­nis. Dass Ost­deutsche pro Jahr im Durch­schnitt  67 Stun­den länger arbeit­en und dafür im Durch­schnitt 5.000 Euro weniger Gehalt als die west­deutschen Beschäftigten erhal­ten, ist ein Ärg­er­nis, mit dem wir uns nicht abfind­en. Der Staat kann sehr wohl etwas für die Erhöhung des Einkom­men­sniveaus tun. Zum Beispiel durch einen Ver­gabe-Min­dest­lohn, der sich an der niedrig­sten Gehalt­sklasse des öffentlichen Dien­stes ori­en­tiert – so haben wir es als säch­sis­che Links­frak­tion zusam­men mit den Gew­erkschaften für ein neues säch­sis­ches Ver­gabege­setz vorgeschla­gen.

Der LINKE Aktion­s­plan stellt klar: Gemein­wohl braucht öffentliche Infra­struk­tur, vom regelmäßig verkehren­den Bus über Begeg­nungs- und Ver­sorgungsmöglichkeit­en in der Nach­barschaft bis hin zur nahen Arzt­prax­is und Schule. Der Markt allein wird es eben nicht richt­en, das ist der Irrtum von CDU/SPD/FDP/GRÜNEN gewe­sen, der Ras­sis­mus der Recht­en aber erst recht nicht. Die vorgeschla­gene Genossen­schafts-Offen­sive für den Osten weist in die richtige Rich­tung – mehr gemein­same Kreativ­ität, weniger Kom­merz pur!    

https://www.die-linke.de/start/nachrichten/detail/der-linke-plan-fuer-eine-lebenswerte-zukunft-in-ostdeutschland/