Porzellan- und Keramikstandort weiter geschwächt – „Meissen“ nur in Meißen produzieren!

Meißn­er Porzel­lan genießt Wel­truhm, nicht min­der bekan­nt ist Meißen für seine Keramikin­dus­trie. Wie der Presse zu ent­nehmen war, ver­lässt nun nach der „Neue Porzel­lan­man­u­fak­tur Meis­sen — NPM“  GmbH mit „Meis­sen Keramik“ inner­halb kürzester Zeit ein weit­er­er wichtiger Pro­duzent die Stadt.

Dazu erk­lärt Luise Neuhaus-Warten­berg, mit­tel­stand­spoli­tis­che Sprecherin der Frak­tion DIE LINKE im Säch­sis­chen Land­tag:

„Der Schritt des pol­nis­chen Mut­terkonz­erns Cer­san­it ist nicht nur ein Schock für die Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­er des Werkes son­dern auch für die ganze Region. Was wir hier erleben müssen, ist eine Spät­folge des Ausverkaufs unser­er säch­sis­chen Wirtschaft nach der Wiedervere­ini­gung. Einst welt­bekan­nte Stan­dorte wur­den häp­pchen­weise ver­scher­belt und lan­de­ten wie in diesem Fall dann irgend­wann bei Inve­storen ohne Ver­bun­den­heit mit der Region. Andere Wege wären hier angezeigt gewe­sen. Mit dem Namen ‚Meis­sen‘ hätte ein wirk­lich regionales Unternehmen anders umge­hen kön­nen. Denn dass in anderen Teilen der Welt hergestellte Pro­duk­te das Label „Meis­sen-Keramik“ tra­gen durften, ist absurd.“

Tilo Hell­mann, Meißn­er Kom­mu­nalpoli­tik­er der LINKEN, ergänzt:

„Ich sehe in der Werkss­chließung auch ein Resul­tat, dass es wed­er die Stadt noch der Freis­taat wirk­lich ver­mocht haben, hier steuernd einzu­greifen. Sich mit Lor­beeren zu schmück­en ist leicht, man muss aber auch etwas dafür tun. Meißen in Verbindung mit Porzel­lan und Keramik birgt ein riesen Poten­zial. Sach­sen hätte damit wer­ben und sich nicht als Land der Lohn­drück­er pro­fil­ieren sollen. Die Belegschaft aber vor allem auch der Wirtschafts­stan­dort ste­hen nun im wahrsten Sinne des Wortes vor einem Scher­ben­haufen — in der säch­sis­chen Poli­tik wird aber wieder nie­mand dafür Ver­ant­wor­tung übernehmen. Ich drücke den Mitar­bei­t­erin­nen und Mitar­beit­ern die Dau­men, dass sie schnell etwas Neues find­en und vor allem in der Region bleiben kön­nen. Ich fordere die Staat­sregierung gle­ichzeit­ig aber auf, alle Hebel in Bewe­gung zu set­zen, dass mit dem Namen „Meis­sen“ kein Schind­lud­er getrieben wird und dass nur dort Meißen drauf ste­hen darf, was auch in Meißen pro­duziert wurde.“